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Eine der Fluchtursachen ist die ARMUTSMIGRATION. Wenn das Leben und die Beschaffung von Nahrung, besonders in Subsistenzwirtschaften, an einem Ort durch Trockenheit,
Hochwasserphasen oder, wie zuletzt in Kenia, durch Heuschreckenschwärme unerträglich ist, flüchten die Menschen. Allerdings können Menschen mit einer Kaufkraft von 1,25 US Dollar, die "Bottom
Billion", den Weg weder nach Europa, in die USA oder Australien antreten. Die Armuts- und Elendsmigration bleibt in der Regel lokal, wie unten gezeigt wird.
LEIDTRAGEND SIND DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN
Dennoch versucht oft die gesamte Familie, alles Geld aufzutreiben, um wenigstens einem - in der Regel sind es junge Männer zwischen 14 und 34 Jahren - die
transkontinentale Flucht zu ermöglichen. Aber mit immensen psychischen, kulturellen und sozialen Belastungen. Zumeist werden die Qualifikationen auf dem europäischen Arbeitsmarkt nicht geb
raucht - oder in den in Frage kommenden Tätigkeitsfeldern gibt es hohe Arbeitslosigkeit - und die Aufnahme einer geregelten Tätigkeit wird während des lange dauernden Asylverfahrens
unterbunden.
Anzumerken ist, dass es auch die SOZIOÖKONOMISCH motivierte Migration der gut Ausgebildeten gibt. Durchaus auch im Interesse der Aufnahmeländer und Unternehmen, die
sich kostspielige Ausbildungen ersparen. Der deutsche Philosoph Julian Nida-Rümelin (Über Grenzen denken. Eine Ethik der Migration. Hamburg, edition Körber-Stiftung 2017) verlangt, dass die
Aufnehmenden den Herkunftsländern die Ausbilungskosten ersetzen (vgl. S.140f).
Denn durch den "braindrain" leiden die Herkunftsländer der Flüchtenden unter ökonomischer, sozialer und kultureller Auszehrung, weil ihnen die Arbeitskräfte fehlen.
NICHT IN DER STATISTIK:
BINNENFLÜCHTENDE
In den kolportierten Flüchtlingszahlen - und in den Medien! - scheinen die Binnenflüchtlinge nicht auf und sind auch durch keine
internationalen Dokumente geschützt. Hauptursache der BINNENFLUCHT waren immer wieder Naturkatastrophen, Zyklone
(wie 2019 in Mozambique) und Regenzeiten wie in Nigeria und Somalia. Der Jahresbericht des Internal Displacement Monitor Centre (IDMC) in Genf nennt in 150 Ländern rund 41,3 Millionen
Binnenvertrieben - aber 30,9 Millionen lebten in nur zehn Ländern, darunter Syrien, Kolumbien und in der Demokratischen Republik Kongo. im Jahr 2018 verließen 17,2 Millionen (61%!) wegen
NATURKATASTROPHEN ihre Heimat gegenüber 10,8 Millionen aufgrund von Kriegen und Gewalt.
PROBLEMDRUCK AUF DIE STÄDTE
Die Folgeprobleme dieser Binnenflüchtenden liegt auf den STÄDTEN. Viele afrikanische Städte wachsen ohnedies schnell: In Dar es Salaam und in Kampala soll sich die Einwohnerzahl bis 2035 verdoppeln.
In der Hoffnung auf besser Zukunft flüchten viele in die Städte, die der ungeordneten Urbanisierung nicht gewachsen sind. Es fehlt an Unterkünften, Jobs, Gesundheitsversorgung und Bildungsangeboten
und an Infrastruktur (so IDMC). Ihre prekäre Lebenssituation kann erneut zu Konflikten - und allenfalls Migration - führen.
Nach dem UNHCR-Bericht "Global Trends 2018" sind die größten Herkunftsländer von Flüchtlingen Syrien (6,7 Millionen), Afghanistan (2,7), Südsudan (2,3), Myanmar (1,1)
und Somalia (0,9). Dazu sind aber auch noch die fünf Länder mit den meisten Binnenvertriebenen zu nennen: Kolumbien (7,8 Millionen), Syrien (6,2), DR Kongo (5 Millionen), Äthiopien (2,6) und Somalia
(2,6 Millionen).
VORBILD UGANDA
Die fünf größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen sind die Türkei (3,7 Millionen), Pakistan (1,4 Millionen), Uganda (1,2 Millionen), Sudan (1,1 Millionen) und Deutschland
(1,1 Millionen). Nach UNHCR (2017) hat Uganda 1,4 Millionen Binnenflüchtende aufgenommen, gefolgt vom Sudan (910.000) und Äthiopien (890.000). Und gerade diese Länder brauchen dringend finanzielle
Ausstattung und Hilfe. Uganda bringt die Menschen nicht in "Flüchtlingslagern", sondern in Settlements, also Ansiedlungen mit Grund und umgehender Erwerbsmöglichkeit unter.